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/ #2231 AbL: Russische Importsperre entlarvt Weltmarkt-Exportausrichtung erneut als Sackgasse

2014-08-08 14:54

abcdef abcdef

Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)

AbL: Russische Importsperre entlarvt Weltmarkt-Exportausrichtung erneut als Sackgasse   

Als erneuten Beleg für die perspektivlose und hochriskante Ausrichtung der deutschen Landwirtschaft auf Weltmarkt-Exporte bewerten die Landesverbände Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen/Bremen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) die aktuellen Import-Restriktionen Russlands. „Die Strategie großer Schlacht- und Molkerei-Konzerne einer Eroberung russischer oder chinesischer Märkte erweist sich nun endgültig als Sackgassefür Bauern“ so der NRW-Landesvorsitzende Bernd Schmitz.

Auch ohne die russischen Importsperren seien beispielsweise die Fleisch-Exporte nach Russland niemals sinnvoll gewesen, weil man die zu deutschen Kosten erzeugten Überschussmengen dort zu den Billigstpreisen der brasilianischen Konkurrenz habe verschleudern müssen. Agrarindustrielle Stall-Neubauten hierzulande erhöhten nur die Überschussproduktion und drückten damit die Erzeugerpreise in ruinöse Dimensionen, während Russland seit Jahren internationale Konzerne zum Aufbau riesiger Tierfabriken zur russischen Selbstversorgung einspanne, darunter sei auch der deutsche Tönnies-Fleischkonzern.

„Auch die Versprechungen hiesiger Molkereikonzerne von anhaltend guten Erzeugerpreisen durch Milchexporte auf den Weltmarkt zerschellenderzeit an der weltweit aufgebauten Überproduktion konkurrierender Milchanbieter mit deutlich geringeren Produktionskosten“, so der niedersächsische Milchbauer und AbL-Landesvorsitzende Ottmar Ilchmann. Auch vor der russischen Importsperre hätten sich die Milchpreise schon weltweit im freien Fall befunden. Die von den Molkereien angereizten Überkapazitäten drückten nun nach der russischen Entscheidung umso dramatischer auf die ohnehin noch nicht kostendeckenden Milcherzeugerpreise.

Bernd Schmitz verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass Bauernorganisationen wie die AbL oder der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) seit Jahren vor dieser strukturellen Export-Ausrichtung und Globalisierungs-Propaganda der Schlacht- und Molkereikonzernen und der damit eng verbundenen Bauernverbandsspitze gewarnt hätten, weil dadurch die Erzeugerpreise hierzulande gedrückt und auch bäuerliche Berufskollegen in anderen Ländern verdrängt würden.  

Die AbL warnt umso deutlicher vor einer Globalisierungs-Euphorie wie beim geplantenFreihandelsabkommen TTIP der EU mit den USA, weil dies die Risiken für Erzeugerpreise und Lebensmittelqualität noch potenzieren würde. Die AbL fordert zur Sicherung der Existenz bäuerlicher Erzeuger und kostendeckender fairer Preise eine EU-weite Überschussbegrenzung in der Tierhaltung nach dem Motto „Klasse statt Masse“ und rasche Maßnahmen für eine Orientierung der Fleisch- und Milchmengen am Bedarf der Europäischen Union.   

2.795 Zeichen – 08.08.2014


abcdef

Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.
Landesvorsitzender Bernd Schmitz

Landesverband Niedersachsen/Bremen e.V
Landesvorsitzender Ottmar Ilchmann
Pressesprecher: Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24, 29553 Bienenbüttel